Diplomarbeit an der Bauhaus-Universität Weimar
Lehrstuhl Entwerfen und Baukonstruktion, Prof. Mag. Arch. M. Loudon
Weimar, 2010
1. Preis, Xella Studentenwettbewerb
Der Kanon der konglomeraten Ordnung, Alison und Peter Smithson, 1996
Ein Gebäude der Konglomeraten Ordnung
• scheint natürlich - wir haben das Gefühl einer geordneten Struktur, selbst wen wir sie nicht verstehen oder uns 'verirrt' haben. Wir sind vielleicht nicht in der Lage festzustellen, wo wir sind, und trotzdem können wir mit unseren Fähigkeiten, Licht, Wärme und den Wind auf unserer Haut zu spüren, navigieren, die Dichte der umgebenden Struktur wahrnehmen, andere Menschen hinter Mauern erahnen, riechen, was hier war oder spüren, wo jemand hingegangen ist;
• nimmt all unsere Sinne in Anspruch: Es kann eine gewisse Derbheit vertragen; es funktioniert auch nachts und bietet Freude vor allem jenseits des Sehens: Dies ist vielleicht der Genuss des Territoriums, den andere Lebewesen so stark empfinden;
• hat räumliche Präsenz - überwältigender als die Präsenz des Objekts. Es ist auch nicht im entferntesten auf ein einfaches geometrisches Schema reduzierbar oder durch zweidimensionale Bilder vermittelbar;
• kann spontane Anbauten, Abriss und technische Modifikationen ertragen, ohne dass seine Ordnung gestört würde; solche Veränderungen verbessern es sogar;
• ist imstande, die Veränderung der Nutzung innerhalb der 'Konvention der Nutzung' der übergeordneten Struktur, von der es ein Teil ist, hinzunehmen; es stirbt, wenn seine Nutzung aus der 'Konvention der Nutzung' herausfällt;
• ist schwer im Gedächtnis zu behalten, kaum fassbar; nur wenn man wirklich dort ist, dann scheint es ganz einfach;
• bringt all unsere Sinne durch die größtmögliche Vielfalt von Wahrnehmungen ins Spiel;
• hat eine kräftige Gebäudemasse, breit, aber nicht sehr hoch, von oben zur Belichtung und Belüftung durchbrochen;
• hat Ansichten, die alle gleichermaßen berücksichtigt sind, es gibt keine Rückseite, keine Vorderseite; alle Fassaden sind gleichermaßen von dem, was vor ihnen liegt, in Anspruch genommen; das Dach ist eine weitere 'Ansicht;
• ist ein unentwirrbarer Teil einer größeren Struktur;
• ist von einem Material bestimmt: der Matrix des Konglomerats;
• scheint 'heruntergezogen' zu sein, um den Boden zu berühren - es ist nicht der Boden, der 'aufgebaut' wird, um das Gebäude zu berühren;
• ist klobig, klumpig und schwer;
• hat einen Grundriss und einen Schnitt von veränderlicher Dichte;
• hat tragende Wände und Stützen, die in ihrer Dimension abnehmen, wenn die Last oder die Notwendigkeit für Masse sich verringert;
• hat unregelmäßige Stützen- und Wandzwischenräume und reagiert auf Nutzung und natürliche Situierung;
• ist durch die Hauptverkehrswege geordnet, die Menschen, Versorgungsleitungen und Informationen organisieren; der Zugang zu diesen Hauptverkehrswegen ist unauffällig - an einer kleinen Ausweitung oder einer Biegung des Weges;
• hat eine Form, die durch 'Bänder' zusammengehalten wird;
• ist als vernetzte Darstellung von dem, was benötigt wird, ausgearbeitet